REFERENZEN
GÄSSLI 8, JENINS
Wohnhaus im historischen Dorfbereich von Jenins aus dem 18. Jh. Die genaue Bedeutung des Hauses liegt im Dunkeln, da ausser dem Gebäude keine Quellen zur Verfügung stehen.
Das im Laufe der Zeit erweiterte und mehrfach umgebaute Wohnhaus dürfte im 18. Jahrhundert eine im ländlichen Bereich hervorragende Stellung besessen haben. Davon zeugen Reste der qualitativ wertvollen Fassadendekorationen und die Raumhöhe sowie Teile der Ausstattung im 2. Obergeschoss. Interessant am Gebäude ist die Wiederverwendung älterer Strukturen aus der Zeit vor dem Brand von 1745.
Das Wohnhaus liegt im Zwickel zweier Gassen im historischen Kernbereich von Jenins. Das Gelände fällt hier gegen Süden und leicht gegen Westen ab, so dass Teile des Kellergeschosses oberirdisch
liegen. Der winkelförmige Grundriss bildet gegen Südwesten einen kleinen Vorhof und weist auf mindestens zwei Bauphasen hin. Der nach Süden vorspringende Teil dürfte wohl erst im späten 19. Jahrhundert erstellt worden sein. Eingeritzte Jahreszahlen auf älteren Verputzschichten weisen auf ein Baujahr im 18. Jahrhundert hin, wohl kurz nach dem Dorfbrand von 1745.
Auf eine Bauzeit in den Jahren nach dem Brand weist auch eine dendrochronologische Untersuchung hin. Jüngere Fragmente an Türöffnungen, Holzverkleidungen über den Verputzen und nachträglich vergrösserte Öffnungen von Fenstern
deuten auf mehrere bauliche Anpassungen seither hin. Die Kellerstrukturen dürften mindestens teilweise in die Zeit vor dem Dorfbrand zurück reichen.
Südseitig unter dem Anbau sowie unter dem Nachbarhaus befinden sich zwei hintereinander angeordnete tonnengewölbte Kellerräume mit gestampftem Boden. Der Keller im Nordwesten ist flach gedeckt und über einen schmalen Gang mit zwei stichbogigen Öffnungen erschlossen. Die Hauseingang liegt nordseitig und führt ebenerdig von der Gasse ins Haus, ursprünglich direkt in die Küche des 1. Wohngeschosses.
VORHER
NACHHER